VBE AC: Wer unterrichtet morgen unsere Kinder?
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Pressemitteilung des VBE Region Aachen
Die Zahlen klingen dramatisch und traurig zugleich: Seit Jahren kann in der Städteregion Aachen und den benachbarten Kreisen nur noch ein Bruchteil der Stellen besetzt werden. Faktisch gibt es seit Jahren kaum Lehrkräfte, die sich in der Städteregion Aachen bewerben. Bei den letzten Bewerbungsverfahren blieben drei von vier Stellen unbesetzt und nicht einmal mehr jede zehnte Stelle konnte von einer ausgebildeten Lehrkraft besetzt werden. Schon jetzt sind zu große Klassen, Unterrichtsausfall und wegfallende Förderangebote Realität an den Schulen der Städteregion und den benachbarten Kreisen.
Warnungen wurden überhört
Eine Überraschung ist die Bildungskrise in der Städteregion nicht. Vor fast 10 Jahren fragte der VBE die im Landtag vertretenen Parteien, wie Sie den drohenden Lehrkräftemangel verhindern und für qualifizierten Nachwuchs sorgen wollen. Es blieb bei Worthülsen und Absichtserklärungen mit der Folge, dass heute rein rechnerisch für über 500 Schülerinnen und Schüler in den Grundschulen der Städteregion keine ausgebildete Lehrkraft zur Verfügung steht. Darüber hinaus gibt es Grundschulen, in denen weniger als die Hälfte des Kollegiums über eine entsprechende Lehramtsausbildung verfügt. In Zukunft kommt verschärfend hinzu, dass alle Prognosen einen deutlichen Anstieg der schulpflichtigen Kinder voraussagen und in der Städteregion deutlich mehr Lehrkräfte als im Landesdurchschnitt pensioniert werden.
Lehrkräftemangel trifft alle Schulformen
Auch wenn sich die genannten Beispiele auf die Grundschule beziehen, so ist es dennoch kein alleiniges Grundschulproblem. „Im Bereich der Förderschulen und der Schulen des gemeinsamen Lernens haben wir ähnliche Probleme. Ohne das nötige Personal kann Inklusion als gesamtgesellschaftliche Aufgabe nicht gelingen“, kommentiert Matthias Kürten (Vorsitzender VBE Region Aachen) die Situation und weiter: „Auch in den Schulformen der Sekundarstufe I kämpfen wir bereits jetzt mit einem dramatischen Lehrkräftemangel. Die steigenden Schülerzahlen im Primarbereich werden sich darüber hinaus in spätestens 4 Jahren auf die weiterführenden Schulen auswirken. Das darf dann nicht zur Überraschung werden und die Warnungen des VBE dürfen nicht wieder ignoriert werden.“
Probleme sind lösbar
Allen Hiobsbotschaften zum Trotz: Aus Sicht des VBE Region Aachen ist es durchaus möglich, die Probleme zu lösen. Würde die RWTH wieder Lehrkräfte aller Schulformen ausbilden, könnte das Problem des Lehrkräftemangels in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören und aus der Städteregion könnte eine Region der Bildungschancen werden. Durch den so genannten „Klebeeffekt“ ständen in absehbarer Zeit genügend Lehrkräfte in der Region zur Verfügung. „Wenn das Projekt zügig angegangen wird, ständen spätestens ab 2025 die ersten Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter zur Verfügung und bereits geraume Zeit davor könnten Studierende, die sich im Praxissemester befinden, in den Schulen helfen“, rechnet Kürten vor. Die Beseitigung des Lehrkräftemangels in der Region ist zwar das wichtigste, aber bei weitem nicht das einzige Argument für die Wiedereinführung aller Lehrämter am Studienort Aachen. So könnte die Stärkung der Lehrerausbildung in der Städteregion dazu führen, die grenzüberschreitend arbeitenden Euregioprofilschulen weiter zu stärken und Projekte wie die Kinder-Uni könnten ausgebaut werden.
Die Probleme sind benannt, die Lösung liegt auf der Hand – jetzt muss gehandelt werden
Mittlerweile machen sich fraktionsübergreifend die Abgeordneten in der Städteregion für eine Erweiterung der Lehrkräfteausbildung stark. Im Rahmen eines Runden Tisches der Anfang 2020 zweimal im Düsseldorfer Landtag stattgefunden hat, signalisierte auch die RWTH ihre Zustimmung – vorbehaltlich der Finanzierung durch das Wissenschaftsministerium. Hier wurde eine Prüfung noch für das letzte Jahr zugesagt.
VBE appelliert an das Wissenschaftsministerium
Aus Sicht des VBE Region Aachen muss dringend und umgehend gehandelt werden. Daher hat der VBE die Petition: „Wer unterrichtet morgen unsere Kinder? Beste Ausbildung für beste Bildung: Lehrkräfte aller Schulformen an der RWTH Aachen ausbilden“ ins Leben gerufen und hofft auf zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer. „Wir möchten mit der Petition noch einmal eindringlich an das Wissenschaftsministerium appellieren, die Schülerinnen und Schüler, die Eltern, Lehrkräfte und Schulen – letztlich die ganze Region – nicht im Stich zu lassen“, erläutert der Aachener VBE Vorsitzende die Petition.
Der VBE Region Aachen hofft auf 10.000 Unterschriften und möchte die Petition spätestens im März 2022 an Frau Ministerin Pfeiffer-Poensgen übergeben. Zur Petition
Service des VBE Region Aachen:
Interessierte Personen, welche Flyer, Plakate und Informationen für ihr Geschäft, Büro oder Unternehmen haben möchten, können diese per Mail an Tobias Rank erfragen. Wir freuen uns und schicken gerne entsprechende Materialien zu.
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